Dieses Jahr wuchs zwar viel, aber nicht immer das, was frau im Garten wollte. Und wenn doch etwas Essbares das Licht der Welt erblickte, wurde es brutal und sofort abgefressen. Schnecken, dieses Jahr waren sie überall! Aber auch andere Schädlinge machten sich dieses Jahr breit. Schon bei der Beetplanung hatte ich mir diesbezüglich Gedanken gemacht. Manches funktionierte, anderes kam gar nicht erst soweit (weil die Helferpflanze gar nicht erst die Chance hatte, selbst zu wachsen) und in anderen Fällen klappte es. Wer nicht so viel Zeit hat zum Lesen, unten ist eine Tabelle mit den Methoden, die funktioniert haben in unserem Garten und was ich noch erproben möchte.

Vorgezogene Gurken (oben), Tomaten oder auch meine Paprika (unten), mein ganzer Stolz und doch sind alle entweder verfroren, bekamen Sonnenbrand oder wurden von Schnecken gefressen. Dies war nicht mein Anzuchtjahr.

Die Zeit im Garten begann eher verzögert (Mal abgesehen von den Vorbereitungen). Lange Fröste sorgten dafür, dass sowohl die Direktaussaat wie auch das Auspflanzen von vorgezüchteten Pflanzen, lange auf sich warten ließ. Quasi im Schneckentempo begann also das Jahr.

Immerhin auf die Erd-, Blau-, Him- und Johannisbeeren ist dieses Jahr Verlass, nicht zu vergessen meine geliebten Stachelbeeren. Im Vergleich zu vergangenem Jahr war dies ein deutlich ertragreicheres Beeren- und Obstjahr. Denn auch unsere Obstbäume haben zum ersten Mal getragen.

Unsere Tomaten dagegen schwächelten leider, bis sie dann gänzlich eingingen als der Regen einsetzte. Diese waren letztes Jahr top, dieses Jahr dümpelten die Pflänzchen vor sich hin. Die Kombination aus Bohnen und Tomaten funktionierte immer dann, wenn keine Schnecke die Bohnenpflanzen abfraß, doch leider reichte es nicht aus, der Regen von oben ins Hochbeet war dieses Jahr nicht gut.

Ob es an unserer neuen Bepflanzung lag oder/und an den gefällten Wäldern ringsum, wir haben dieses Jahr auch erfreuliche Gartenbewohner. Die Vögel nisten und hüpfen vermehrt durch unseren Garten. Süß war es zu sehen und zu hören, wenn die Eltern emsig zum Nest unter dem Dach flogen und die Kleinen dann lautstark ihre Schnäbel aufrissen.

Unsere Wildblumen kamen erst langsam und fielen deutlich geringer aus, oder sollte ich sagen, noch weniger als vergangenes Jahr? Während ich letztes Jahr schon weniger Blumen verzeichnete, sieht es nun noch magerer aus (trotz unterschiedlicher Standorte – also nicht immer auf demselben Beet).

Schmetterlinge überall, als endlich der Lavendel blühte.

Dementsprechend weniger Schmetterlinge sah ich zunächst, bis dann der Lavendel blühte! Im Sommer 2020 hatten wir ungewöhnlich viele Bienen und Schmetterlinge und auch die Jahre zuvor summte es dank der ganzen Blumen wunderbar bei uns im Garten. Zunächst sah es so aus, als wäre dies in diesem Jahr nicht so.

Dann kamen aber doch noch im Spätsommer einige Blumen durch und vor allem der Gründünger Phacelia trägt seinen Titel als Bienenfreund zurecht und soll den Boden auch noch ertragreicher machen, aber das werden wir nächstes Jahr erleben.   

Hier sieht man unsere Kartoffeln, die dieses Jahr das einzig Essbare in unserem Beet waren (hinten sieht man die Mohnblumen und die Phacelia, für Schmetterlinge und Bienen ein Traum und natürlich auch für uns Menschen).

Auch in diesem Jahr – oder sollte ich sagen verstärkt in diesem Jahr? – suchen wir noch nach unsern Methoden Schädlinge biologisch abzuhalten und gleichzeitig die Pflanzen durch gute Beetpartner zu unterstützen. Hierzu haben wir zum Beispiel Mischbeete angelegt, was tatsächlich gut funktioniert hat. Auch das Anlocken von guten Insekten, durch z.B. bienenfreundliche Gründüngerpflanzen hat dieses Jahr gut funktioniert. Unsere Kartoffeln waren das Einzige, die dieses Jahr gewachsen sind. Hier hat der Tipp gegen den Kohlweißling mit Ringelblumen im Beet uns gute Dienste erwiesen. Vom Boretsch leider keine Spur, aber unser Klee (Grünmulch) und verschiedenen Blumen gediehen gut. Auch unsere Zauberwald ging gut an, zunächst hatte ich Bedenken, da der Frost noch einige der Büsche erwischt hatte, aber sie sind wieder angegangen.

Meine Beetumrandung aus Kräutern hat leider noch nicht so geklappt, wie gewünscht und wird definitiv ein Projekt für nächstes Jahr, denn der Garten ist bereits winterfest gemacht.

Selbst in oder an Bäumen oder Blüten hingen sie! Schnecken, dieses Jahr waren sie überall!

Am Ende waren die Schnecken dieses Jahr übermächtig und einfach in ihrer Anzahl zu viele. Da half auch kein Absammeln mehr. Wir sind kurz davor uns Laufenten anzuschaffen – laut Freunden ein sehr effektives Mittel gegen Schnecken und Hühner, die im Winter den Schneckenbruch im Beet fressen, wenn man sie darauf lässt. Unsere gesamten vorgezogenen Gurken-, Kürbis-, Bohnenpflanzen sowie sämtliche Paprika sind den Schnecken zum Opfer gefallen. Zum ersten Mal in meinem Leben habe ich Schnecken an Bäumen gesehen! Auch direkt an Blumenblüten klebten sie. Dieses Jahr hatten wir nur Glück mit unseren Beerenbüschen. Aber selbst hier fraßen die Schnecken zum Teil sogar die Blätter mancher Büsche komplett ab. Es sind einfach zu viele.

Bei unseren Erdbeeren half tatsächlich dann doch ein Tipp, den ich noch von meinem Deutschlehrer in Erinnerung habe (der auch ein Hobbygärtner war und Schnecken seine erklärten Erzfeinde waren.): Tannen- bzw. Kiefernzapfen.

Denn nichts ist frustrierender, als wenn du die wunderschöne, rote Erdbeere essen möchtest, pflückst sie, drehst sie um und da liegt in der leeren Hülle eine glitschige, vollgefressene Nacktschnecke. Igitt. Daher habe ich einfach mal ausgetestet und unter bestimmten Pflanzen die Zapfen gelegt, die ich noch vom herbstlichen Sammeln und Basteln übrighatte und es hat tatsächlich funktioniert.

Auch Ameisen gab es dieses Jahr genügend. Als wir sie dann leider auch in der Küche hatten, war Schluss mit lustig. Hier halfen einige Hausmittel: Also Lavendelöl mögen sie nicht. Essig hilft zwar auch, aber der Geruch verfliegt zu schnell. Zucker und alles Süße lockt sie an. Selbst im Puderzucker in der Backschublade fand ich sie und sie fanden einen süßen Tod (da sie ganz offensichtlich nicht mehr herausgekommen sind). Das kann man sich auch zu Nutze machen und mit Zucker und Backpulver eine Schale präparieren. Das ist zwar nicht so nett, aber in unserer Verzweiflung haben wir auch zu dem Mittel gegriffen.

Also noch einmal in kurz, was hilft gegen was:

SchädlingErprobte MittelDas möchte ich noch ausprobieren
AmeisenLavendelöl mit Essig in Wasser als Sprühmittel, bricht die Laufwege ab und verhindert, dass Neue nachkommen.Backpulver mit Zucker in eine Schale 
KohlweißlingRingelblumen und andere Blumen zum Verwirren des Geruchssinnes 
SchneckenKiefernzapfen unter den Früchten/ BeerenAbsammelnLaufenten und HühnerThymian als Beetumrandung
Kränkelnde TomatenIch schwöre ja auf Brennesselsud, dieser hilft oft, außer es regnet so wie dieses Jahr und dann noch die Schnecken… Dazu ist er auch ein guter Dünger 
Probleme bei Zuccini Weißlicher MehltauMilchsud. Einen Teil Milch einen Teil Wasser in eine Sprühflasche füllen und die gesamte Pflanze einsprühen.  Es gibt aber auch eine giftige Pilzerkrankung, falls der Milchsud nicht hilft, dann kann es diese Variante sein. In dem Fall muss man die gesamte Pflanze entsorgen und dies noch nicht einmal auf dem Kompost, sonst ist dieser komplett unbrauchbar. Bisher sind wir davon verschont worden und die Milch half.