Schon wieder ist ein Jahr um! Wie jedes Jahr dürfen sich meine Kinder ihr Motto aussuchen bzw. was sie für einen Kuchen haben möchten. Diesen Geburtstag wurde es königlich. Und Monarchen brauchen schließlich eine Residenz, die ihrer würdig ist. Somit wurde weniger modelliert, sondern eher konstruiert.

Als Grundlage dient Omas guter, bester Rührteig, etwas aufgepeppt durch Sahnepudding und größtenteils Sahne statt Milch und frischer Heidelbeeren (das Rezept für den Rührteig findet ihr ganz unten, hier im Beitrag geht es mir eher um die Errichtung des Bauwerks, wer selbst ein geliebtes Rührteigrezept hat oder doch lieber Biskuit machen möchte, kann dies ebenfalls tun.)

Die Ganache für den Crumcoat besteht aus roter, weißer Schokolade (Ruby), damit der Fondant besser hält.

Die Dekoration habe ich aus Zeitgründen bereits teilweise vorher hergestellt, damit alles ohne unnötigen Stress einen Tag vorher fertig wurde.

Zeitplan:

Einige Tage zuvor: Türme, Fenster und weitere Deko zum Verzieren (wie Blumen, Herzwimpel etc. – diese kann man einfach ausstechen und in einer Luftdichtenbox zur Seite legen. Ich lagere diese dann immer im Kühlschrank)

Für die Türme:

Fondant ausrollen. Zunächst wollte ich Biskuitrollen für die Türme machen, doch oft sind Pläne nicht kompatibel mit der Realität – sprich, ich hatte wenig Zeit dafür und habe mich dann für die Küchenrollenvariante entschieden.

Dafür den Fondant ausrollen. Früher habe ich für solche Muster tatsächlich mit Fondantwerkzeug Mauerwerk oder andere Strukturen per Hand selbst modelliert (es geht alles).

Dem Internet sei Dank habe ich mittlerweile solche Fondantprägematten, womit man z.B. Mauerwerk simulieren kann. Dies ist wirklich eine Erleichterung.

Meine Matten sind allerdings relativ schmal, daher muss ich sie öfters auflegen und in den Fondant drücken. Hier musste ich auch erst einmal ein Gefühl dafür bekommen, wie ich die Ränder der Prägematte kaschiere und das Mauerwerk gut aussieht.

Nach dem Prägen nimmt man sich die Rolle zur Hand und misst ab, wie viel Fondant man benötigt und schneidet diesen zu. Danach bringt man den Fondant ganz einfach auf der Rolle an, indem man den Fondant drum herumwickelt und etwas andrückt. Nun entsteht zunächst eine unschöne Naht, wo der Fondant aufeinandertrifft. Dies kann man mithilfe der Prägematte und leichtem Druck schnell verschwinden lassen.

Das Schloss:

(Einen Tag vor dem Geburtstag)

Zuerst backe ich den Kuchen ganz normal in einer Springform. Ich habe mich für eine runde Form entschieden, aber die Form ist jedem selbst überlassen.

Wenn der Kuchen im Backofen ist oder während er abkühlt, kann man den Fondant vorbereiten: in Form bringen (außer man hat bereits fertig ausgerollten Fondant als Decke gekauft – hier immer aufpassen, ob sie von der Größe her zum Kuchen passt. Nichts ist frustrierender, als wenn der eigene Kuchen schlichtweg zu hoch geworden ist und die Decke traurig einen Spalt weit über dem Tortenboden hängt.) und den Fondant ebenfalls mit der Prägematte bearbeiten. Hier habe ich versucht, mir vorzustellen, wo welcher Part auf dem Kuchen liegen wird und habe zunächst von außen nach innen in Runden die Fondantdecke geprägt.

Wenn der Kuchen abgekühlt ist, kann man den Kuchen mit dem Crumcoat überziehen, damit keine Krümel an den Fondant hängen bleiben. Darauf kann man nun für die Zinnen Schokoriegel zurecht brechen und auf dem Kuchenrand verteilen.

Und dann kann auch schon eingedeckt werden. Einen Teil kann man am Rand der Tortenplatte als Weg zum Schlosstor stehen lassen (ist aber optional). Den Fondant auf der Kuchenplatte, kann man sehr gut nutzen, um die beiden vordersten Türme neben dem Schlosstor bequem zu befestigen, da man diese einfach in den Fondant drücken kann (ganz ohne Kleber). Auch den hinteren Turm (den Burgfried) kann man einfach in den Kuchen/Fondant drücken).

Nun kann man damit beginnen die Dekoration anzubringen. Zunächst das Tor und die Fenster. Diese sind auch mit Zuckerperlen verziert. Am besten hilft hier Zuckerkleber. Danach kann nach Herzenslust Blumen, Kronen, Wimpel angebracht werden.

Für die Geburtstagskerzen habe ich einen Kerzenleuchter gekauft.

Der Weg zum Schloss ist mit Glitzer bestreut.

Ganz zum Schluss kann man nun Eiswaffelhörnchen als Dächer der Türme verwenden. Damit der Kuchen bis zum nächsten Tag gut in den Kühlschrank passte, kamen diese nach einem ersten Test aber wieder ab und der Kuchen in eine Kuchentranportbox.

Rührteigrezept:

125g Butter

250g Zucker

1 Vanillezucker

5 Eier

Salz

1/4l Milch (bzw. Sahne)

1 Päckchen Backpulver

(zusätzlich eine Packung Sahnepudding)

Frische Heidelbeeren

Die Eier gut aufschlagen (mit dem Handrührgeräten oder noch bequemer mit der Küchenmaschine 10 min aufschlagen). Danach alle Zutaten nach und nach unterrühren.

Ganz zum Schluss die Heidelbeeren vorsichtig mit einem Teigschaber unterheben.

Die Form einfetten mit Butter und mit Mehl bestäuben. Dann den Teig einfüllen.

Alles bei 180Grad bei Ober- und Unterhitze für 50-60 min backen… manchmal auch länger je nach Ofen.