Und Omas Biskuit

Mama zum Kind: „Was wünscht du dir als Geburtstagstorte?“ „Ich wünsche mir eine Erdbeertorte!“ „Und wie soll ich sie verzieren? Wie soll sie aussehen?“ „Natürlich wie eine Erdbeere!“ (Mama, wie kannst du bloß so eine Frage stellen!)

Also macht Mama eine Erdbeertorte.

Da nur eine Erdbeere zwar schön, aber für mich noch nicht genug war und ich meine Tochter überraschen wollte, gab es dann noch eine Erdbeerfee dazu. Man kann die Erdbeere auch aus runden Kuchen zuschneiden, am leichtesten hat man die Form aber mit einer Herzchenform.

Zur Zeitplanung: Den Boden und den Biskuit am besten einen Tag vorher zubereiten, als die Creme. Die Ganach kann auch einen Tag vorher gemacht werden oder am selben Tag, ABER sie muss eine Abkühlzeit haben. Auch die Sahnecreme braucht mindestens 2 Stunden im Kühlschrank. Ich habe also 2 Tage vor dem Geburtstag angefangen, da ich den Kuchen nicht am Geburtstag selbst fertig stellen wollte, sondern ihn schon morgens fertig haben wollte).

Zunächst die Böden

Der unterste Boden:

(Hier habe ich leider die Menge der Milch versehentlich erhöht und dann wurde aus dem Mürbeteig eher ein Rührteig, den ich dann zwar wieder mit Mehl ausgeglichen habe, trotzdem ist der Teig hier in den Bildern dicker und anders als geplant. Für den Boden mache ich normalerweise das folgende Rezept):

100g Butter

100g Zucker

150 g Mehl

1 Vanillin Zucker

2 Eier

2 EL Milch (oder Sahne oder Dosenmilch)

1 gestr. TL Backpulver

Alle Zutaten miteinander vermengen. Die Masse in eine eingefettete und mit Mehl ausgekleidete Springform. Den Boden bei 175 Grad Ober-/Unterhitze 25-30 min backen (Stäbchenprobe).

Für Omas Biskuit:

Zutaten:

6 Eier

250 g Zucker

250 g Mehl

1 Vanillinzucker Tütchen

2 TL Backpulver

4 EL heißes Wasser

Die Eier mit den Zuckern und dem warmen Wasser aufschlagen. Dies am besten 10 min. bei höchster Stufe. Meine Großmutter hat damals das tatsächlich immer mit dem Handrührgerät gemacht, ich danke meiner Küchenmaschine, die alles schön schaumig für mich schlägt. Der Tipp ist aber wirklich Gold Wert, der Biskuit wird wirklich fluffiger.

Wenn dann der Biskuit fertig ist, die restlichen Zutaten vorsichtig unterheben. Am besten das Mehl vorher sieben.

Alles bei Ober- und Unterhitze backen.

Die Erdbeercreme:

Ist nicht von mir. Mein Kind liebt diese Creme. Normalerweise mache ich gerne selbst die Kuchencreme, aber sie war ausdrücklich gewünscht. Hier war es also einfach: die Sahne aufschlagen, dann das Pulver des Herstellers nach Anleitung im Wasser auflösen und unterheben.

Zusammensetzen:

Den Boden zurechtschneiden (da meiner zu dick geworden war), dann mit Marmelade bestreichen (Erdbeer-Johannisbeeren ohne Stücke). Dann die erste Schicht des zugeschnittenen Biskuits daraufsetzen.

Nun die Erdbeeren waschen, unten gerade zurechtschneiden und auf dem ersten Kuchenboden verteilen. Wer mag, kann die Beeren noch zuckern.

Den Tortenring wieder um die Torte packen. Dann die Creme auftragen, den nächsten Tortenboden aufsetzen. Hier wie zuvor vorgehen, bis der letzte Boden aufliegt. Alles in den Kühlschrank stellen, bis die Sahne fest ist.

Die Karamell-Ganache/ Krümelmantel (Crumcoat) und Kleber für Fondant:

400g weiße Schokolade

200ml Sahne

Ganz der französischen Legende nach (der schusselige Küchenjunge, hat einen Fehler gemacht und wurde daraufhin als Ganache (Trottel) beschimpft, dann wurde probiert und die neue Kreation erhielt prompt diesen Namen), war es eher ein Versehen als Absicht.

Eigentlich sollte es eine weiße Schokoladen-Ganache werden. Doch, sagen wir es mal so, sie ist mir nicht angebrannt, sondern glücklicherweise „nur“ karamellisiert. Und so entstand plötzlich diese Ganache.

Wie karamelliert man nun weiße Schokolade? Ganz einfach. Wider aller Rezepte, nicht erst die Sahne aufkochen lassen und entweder: die Schokolade DANACH hineinfüllen oder die heiße Sahne ÜBER die Schoki in einer separaten Metallschüssel gießen. Nein, wenn man mal wieder ein Küchenanarchist ist, erst die Schoki in den Topf, Herd auf mittlere Temperatur an und dann die Sahne drüber, alles schlichtweg kurzweilig vergessen, vor Schreck zum Herd laufen und rühren, merken, dass die Schokolade unten „etwas“ angesetzt ist und das beste hoffen und nun einfach weiterrühren, als sollte das so sein, da es nach dem Probieren, echt lecker war.

Alles gut im Kühlschrank abkühlen lassen. Wenn sie zu fest geworden ist, die Ganache kurz in die Mikrowelle. Dann kann man sie auf dem Kuchen verstreichen.

Mit der Ganache die Torte bestreichen. So dass keine Sahne mit dem Fondant später in Berührung kommt, denn Sahne löst den Fondant schlechtesten Falls auf.

Dann alles wieder zurück in den Kühlschrank.

In der Zwischenzeit kann man sich dem Fondant widmen. Die (drei) Fondantpackungen GUT miteinander verkneten. Dann den Fondant ausrollen.

Danach die Torte einkleiden. (da ich die unterschiedlichen Fondantpackungen zuvor nicht gut genug verknetet habe, ergaben sich leider später Nähte/Risse, das war sehr ärgerlich).

Dann kann man die Torte verzieren:

Zuvor habe ich mit der Schwester kleine Erdbeeren, Blätter, Blumen und Schmetterlinge hergestellt, die ich nun an die Torte angebracht habe. Goldene Streukugeln für die gelben Pünktchen auf der Beere verteilen und ganz zum Schluss, mit Hilfe eines Dekoklebers, fand auch die Erdbeerfee ihren Platz (hierzu gibt es einen extra Beitrag).