Zur Taufe unseres Patenkindes kam mir der Spruch „Kinder benötigen Wurzeln und Flügel“ in den Sinn. Da wir Paten uns zusammen getan hatten für eine gemeinsame Aktion während des Gottesdienstes, aber mein Mann und ich leider überhaupt nicht Singen können, kam uns die Idee mit gemeinsamen Fürbitten. Um diese dann auch schön zu präsentieren und auch als Erinnerungsgeschenk zu behalten, wuchs mehr und mehr die Idee mit den Flügeln heran.

Material

2 mal Tonkarton oder Pappe (mittlere Stärke)

Schere

Runde Klettpunkte

Kleber

Weißes und rosa Glimmer

Die Fürbitten oder Sprüche ausgedruckt auf Papier

Leinwand

Pinsel

Acrylfarbe

Ganz viel Liebe und Geduld

Zunächst schneidet man die gewünschte Engelsflügelform aus mittlerem Tonkarton aus. Der untere Tonkarton kann und darf auch gerne etwas stärker sein, dann gibt das festere Papier mehr Halt und Stabilität. Dieser Flügel gilt als Grund, auf dem alle weiteren Federn befestigt werden.

Nun zu den Federn:

Wenn man das erste Paar Flügel ausgeschnitten hat, kann man dieses wunderbar als Schablone für den zweiten Flügel verwenden. Diesen habe ich ausgeschnitten, um ihn dann zu zerschneiden (also die einzelnen Deckfedern anzufertigen).

Und danach gilt es in meditative Grundhaltung zu gehen und lauter oval, aber dennoch spitzzulaufende Federn, kurze wie lange geschwungene Federn, mittellange Federn, halt Federn in sämtlichen Größen und Formen auszuschneiden. (Hier habe ich mir Inspiration von verschiedenen Flügeln und Federn besorgt. Dazu dienten mir echte Federn wie auch Bilder als Vorbild für die Formen)

Nachdem die Grundformen ausgeschnitten sind, kann man die einzelnen Federschichten zurechtlegen, um zu sehen, ob noch Federn fehlen. Bei mir waren es nach dem Zuschnitt des zweiten Flügels definitiv für meinen Geschmack zu wenig, daher begann ich dann aus dem restlichen Karton weitere Federn auszuschneiden.

Danach habe ich die einzelnen Lagen der Federn nochmals überprüft und mir vor allem Gedanken über die Federpositionen gemacht, die die Fürbitten (wer mag auch Segenssprüche) aufgeklebt bekommen. Da wir die Fürbitten immer nach dem Vorlesen auf die Flügel kleben wollten, während des Gottesdienstes, war es wichtig, dass dies praktisch und schnell ging. Dies testete ich dann aus mit den ausgeschnittenen Federn. An welchen Stellen ging am unkompliziertesten das Anbringen? (Die Federn sollte jeder Pate während des Gottesdienstes erstmal in der Hand haben und dann nach dem Vorlesen anbringen, damit danach die Flügel überreicht werden konnten). Aber wie sollte man diese ankleben, ohne dass es zu aufwendig wurde?

So kam ich nach einiger Überlegung auf Klett und zu meiner großen Freude entdeckte ich sogar runde, selbstklebende Klettpunkte. Die es nicht nur eleganter, praktischer, sondern auch so viel einfacher machten, als alles selbst zu zuschneiden. Herrlich! Halleluja!

Zurück zu den Federn:

Nach der endgültigen Positionsbestimmung fing die richtige Arbeit erst an, die aber durchaus entspannend sein kann.

Ich stellte mir einen imaginären Federkiel vor bei jeder einzelnen Feder (da ich es optisch hier nicht so schön fand, diesen erst aufzuzeichnen). Dann schnitt ich den Rand der Feder jeweils mehrfach ein, bis kurz vor diesen Kiel. So dass der Effekt einer flauschigen Feder entsteht.

Gegen Ende einer jeden Feder ging ich mit dem Finger über den Rand und sorgte so für einen noch dynamischeren Effekt. (Wie ich jetzt gelernt habe, habe ich die „Nebenäste“ bis zum „Schaft“ geschnitten. Für Menschen, die sich mit Federn auskennen.) Dies beansprucht, je nach Anzahl der Federn, die meiste Zeit.

Im Anschluss klebte ich die ausgedruckten Fürbitten auf die größten Federn.

Dann klebte ich Lage für Lage die Feder auf und dort, wo Fürbittenfedern befestigt werden sollten, klebte ich die Klettpunkte an. Und natürlich auch entsprechend die Klettpunkte auf die Federn.

Weitere Klettpunkte befestigte ich hinten an den Flügeln, damit ich diese später an die Leinwand befestigen konnte, die allerdings nicht mit in die Kirche kam, sondern erst später überreicht wurde.

Das Bild entstand parallel. (Ja, auf dem Acrylbild ist kein Baum, sondern später wurde es irgendwie ein Berg. Warum ich plötzlich so in Richtung Bergmassiv gegangen bin, weiß ich heute nicht mehr. Irgendwie fühlte sich der Fels richtig an. Vielleicht besonders starke Wurzeln?!)

Als Extra und dass man die Fürbittenfedern noch besser von den anderen Federn unterscheiden konnte, wählte ich zwei Farben Glimmer/Glitzer. Rosa waren für die abnehmbaren Federn, weiß für die restlichen. Zunächst brachte ich den Kleber auf und dann bestäubte ich die Federn mit der jeweiligen Farbe.