Vorweg:

Irgendwie passt das jetzt in keine meiner Kategorien, aber da wir damals ziemlich verzweifelt gesucht haben und ich mir einiges aus dem Netz nach einiger Recherche selbst zusammengereimt habe, gebe ich dieses Wissen gerne weiter und erspare somit hoffentlich lange eigene Recherchen. Aber ohne Gewähr für die länger Pflege von Mäusebabys, hier sollte man dann generell erst einen Tierarzt fragen. Dies hier ist eine abendliche Notlösung, wenn man keine andere Möglichkeit hat.

Was habe ich gelernt: Mäusebabies brauchen eine laktosefreie Aufzuchtmilch, keine Kitten/Katzenmilch, sondern tatsächlich KatzenAUFZUCHTmilch.

Sie vertragen Fencheltee, der reicht aber nicht dauerhaft aus. Mit etwas Traubenzucker versetzt hilft er die erste Zeit, aber nicht lange. Wenn einem nun das Gleiche wie uns passiert, muss schnell eine Lösung her, da je nach Mäuseart ein Rhythmus von 2 Stunden füttern angesagt ist, sonst verhungern und verdursten sie.

Lange Rede, hier das Rezept:

Laktosefreie Milch (die hatten wir glücklicherweise tatsächlich im Haus – wahlweise soll Ziegenmilch gehen, da diese auch laktosefrei ist)

Fencheltee

Traubenzucker

Tee aufsetzen, ziehen lassen und Traubenzucker hinzugeben. Dann die laktosefreie Milch mit dem Tee mischen, so dass das Gemisch nicht zu heiß ist. Am besten mit der Pipette auf der Hand testen. Wenn die selbstgemachte Aufzuchtmilch dann lauwarm ist, kann man sie füttern.

Wie effektiv sie dauerhaft ist, können wir nicht sagen. Die Mutter hat ihre Babys wahrscheinlich noch geholt, da sie nach der dritten Fütterung weg waren (siehe unten die Geschichte, wer sie lesen mag). Es war nur ein verstorbenes Baby übriggeblieben. Wir haben sie zweimal damit gefüttert. Weglaufen konnten sie von selbst noch nicht.

Die Geschichte dahinter:

Als mein Mann im Garten aufgeräumt hat, dachte er, als er einen Stein hochhob und darunter ein Grasbüschel mit Blättern fand, dass dies irgendwie Abfall sei. Er wunderte sich zwar, wie dies dahin gekommen war, packte es aber beherzt und leider mit bloßen Händen ohne Handschuhe an. Plötzlich merkte er, dass sich da etwas bewegte. Da rief er mich.

Erst einmal recherchierten wir, was das überhaupt für Babytiere waren und was man da machen konnte.

Mich ärgerte dann, dass er einfach ohne Handschuhe gearbeitet hatte, da normalerweise Wildtiere ihre Babys nicht mehr holen, wenn sie nach Menschen riechen. Aber ärgern nützt nichts, handeln war angesagt. Daher baute ich schnell aus einem Schuhkarton ein Mäusenest mit zwei Eingängen, suchte mit den Kindern noch mehr Gräser, auf die wir mit dem alten Nest zusammen die kleinen Mäuschen legten (dieses Mal mit Handschuhen). Darunter habe ich noch eine Mäusewärmflasche gebastelt aus einem Einweghandschuh und Gummiband, da Mäuse ihre Temperatur noch nicht regulieren können. Diese haben wir bei jeder Fütterung neu mit warmen Wasser befüllt.

Dann legten wir noch Nüsse aus. Die Mutter kam tatsächlich zurück, aber mein Mann war immer noch im Garten (tatsächlich das zweite Mal, worüber ich mich geärgert habe). So huschte sie weg.

Da wir 1. die Hoffnung hatten, dass die Mamamaus sie doch vielleicht zu sich holt und 2. Wildmäuse gefährliche Krankheiten übertragen können und ich kleine Kinder im Hause habe und 3. wir zwei kleine Katzen im Haus haben, kamen mir die Babys, so grausam es klingt, nicht ins Haus.

Da allerdings auch jede Menge Katzen draußen streunen, hatte ich echte Bedenken. Katze drinnen – Katze draußen…

Den Schuhkarten habe ich (auch wegen des regnerischen Wetters) mit etwas Folie umwickelt, ohne die Luftlöcher und die Eingänge zu verschließen.

Die Milch mussten wir selber behelfsmäßig anmischen, da bereits alle erreichbaren Geschäfte Samstagabends geschlossen waren, die solche Aufzuchtmilch anbieten.

Da es hieß, dass die kleinen nicht lange überleben, wenn sie nicht alle 2 Stunden Milch bekommen, machten wir uns auf, diese Milch herzustellen und stellten uns auch gedanklich auf Nachtschichten ein. Doch als mein Mann dann zum dritten Mal draußen war, waren fast alle Mäusebabies weg. Der Karton war unbeschadet und es war nur ein verstorbenes Baby übrig, so dass wir davon ausgehen, dass die Mutter sie trotzdem noch geholt hat. Ebenso alle Nüsse, die wir als Fährte gelegt haben von dem Busch, wo Mamamaus zuletzt gesehen worden war bis zum Nest. Wir hoffen einfach auf ein Happy Ending.