Zwei Ideen für das Upcycling alter Terrassenpflastersteine zu besonderen Hingucker-Trittsteinen – oder auch: Outdoor-Yoga für Fortgeschrittene

Durch eine Umgestaltung unserer Terrasse hatten wir auf einmal jede Menge Pflastersteine übrig. Da unser Trampelpfad durch unseren Naschgarten mittlerweile gut zugewuchert ist, bot es sich an, diese dort als Trittsteine zu verteilen.

Doch irgendwie sah mir das Ganze zu trist aus.

Vorweg: Wer immer schon gerne den Fersensitz und Vorbeugen im Yoga üben wollte, dies ist die perfekte Möglichkeit dazu. Wenn man mit einem Kniekissen vor den Trittsteinen zur Gestaltung hockt, ist frau auf jeden Fall später gut gedehnt. Für alle mit Problemen im Rücken sollte eine deutlich bequemere Haltung, zum Beispiel durch einen (alten) stabilen Gartentisch, eingenommen werden.

Die erste Variante: Mit Pinsel und Farbe (schnell, bunt, kreativ)

Ja, man kann Steine bemalen und dies nicht nur mit Acrylstiften (so wie es seit einiger Zeit Trend ist), sondern auch mit echter Bodenfarbe! Das war ein Gamechanger, als ich dies für unsere Terrasse entdeckte.

Man kann sich die Farben anmischen lassen, es ist aber auch möglich die Grundfarbe (in meinem Fall ein Sand-Beige) mit Acryl-Abtönfarben selbst herzustellen. Dies hält einige Jahre, muss dann aber auch wieder irgendwann übermalt werden, da sie auch irgendwann verblassen (Erfahrungen mit unserem Bodenmandala – ja, so etwas habe ich im Garten…)

Daher ist die Materialliste bei dieser Idee recht kurz:

  • Boden- bzw. Steinfarbe (gibt es in fast jedem Baummarkt)
  • Abtönfarben nach Wahl (für die, die sich die Farben selbst anmischen wollen)
  • Marmeladengläser (eignen sich gut zum Mischen und gleichzeitig kann man die angemischten Farben wieder verschließen, wenn man mal eine Pause macht)
  • Pro Farbe ein Pinsel
  • Ein Glas/Becher mit Wasser für die Pinsel
  • Kniekissen
  • Schablonen (optional) (bei den Trittsteinen habe ich zum Beispiel aus Brettspielen die Negative bzw. Pappen verwahrt, in denen die Spielkarten eingestanzt sind).

Anleitung

Zunächst die Trittsteine reinigen.

Dann kann auch schon mit den verschiedensten Motiven begonnen werden: mit und ohne Schablonen, Mustern, Mandalas oder einfach einfarbig, der Gestaltung sind keine Grenzen gesetzt.

Das Einzige, was man bedenken muss, sind die Trocknungszeiten der Farbe, die allerdings recht zeitnah trocknet, so dass man Hintergründe gut malen kann. Dann einen anderen Stein anfängt und zurück für den Vordergrund zum ersten Stein gehen kann. Die Farbe trocknet also noch am selben Tag.

Hier einpaar Impressionen:

Die zweite Variante: Mosaike legen (mit Trockenzeiten, bunt, kreativ)

Material:

Zement-Mörtel

Eimer

Gießkanne

Kelle

Handschuhe

Alte Fliesen (oder runtergesetzte Fliesen zum Beispiel aus dem Baumarkt)

Scherben

Mosaiksteine

Kieselsteine

Muscheln

Glassteine

Schutzfolie als Untergrund

Anleitung

Den Zementmörtel in den Eimer geben und mit der Gießkanne entsprechend dem Mischverhältnis 2:1 (zwei Teile Mörtel, ein Teil Wasser) mit der Kelle anmischen. (Anmerkung: während des Mosaiklegens war mir dieses Mischverhältnis etwas „zu trocken“, die Steine „klebten“ nicht richtig am Untergrund, daher habe ich dann teilweise den Mörtel mit etwas mehr Wasser flüssiger gemacht. Daraufhin hielten die Steine und Muscheln besser.)

Wer Scherben verwenden will, sollte aufpassen, dass später keine scharfen Kanten aus dem Trittstein schauen. Entweder schleift man die Kanten mit Schmirgelpapier ab oder sortiert die Scherben mit scharfen Kanten aus. Generell sollte man die Scherben tief in der Mörtelmasse versenken und darauf achten, dass die Kanten vom Mörtel abgedeckt sind. Falls man selbst Scherben „herstellen“ möchte, bietet es sich zudem an, die Fliese in eine Tüte zu legen und erst dann den Hammer zu verwenden. Somit fliegen die Scherben nicht unkontrolliert weg.

Wenn der Zementmörtel so weit angebunden ist, kann man diesen mit der Kelle auf dem Pflasterstein verteilen, den man aktuell bearbeitet. Die Schicht sollte dick genug sein, dass man locker und einfach die Mosaiksteine, Muscheln etc. eindrücken kann.

Und dann kann jeder auch schon kreativ werden. Hier ein paar Inspirationen:

Der Zementmörtel benötigt ein bis zwei Tage, bis er vollständig trocknet. Daher sollte man die Trittsteine so lange an einem trocknen Ort lagern.

Danach kann man mit einem feuchten Schwamm vorsichtig den Mörtel von den Fliesen, Steinen und Muscheln putzen. Bei Letzteren nur sehr vorsichtig arbeiten. Bei zu viel Druck, dies habe ich leider selbst erleben müssen, brechen die Muscheln schlimmstenfalls durch. Bei den Glas- und Mosaiksteinen lässt sich hingegen der Mörtel schnell und problemlos entfernen. Und fertig ist der Trittstein.

Noch eine Idee für Fortgeschrittene:

Ein Next-Level Garten-Make-Over wäre, die Steine gleich selbst zu machen. Man kann, sofern man keine Steine zum Upcyling hat, auch gleich selbst aus Beton Trittsteine gießen und dann die Mosaike direkt in den feuchten Beton legen und ggfs. mit Fugenmörtel die Unebenheiten ausgleichen. Hierzu finden sich verschiedene Anleitungen (auch als Videos) im Internet.

Viel Spaß bei der Gartengestaltung!